Selen

Das Spurenelement Selen ist lebensnotwendig für den Körper (d.h. essenziell) und Bestandteil verschiedener Enzyme und Proteine. Selen ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten, wenn auch in geringen Mengen. Insbesondere der Selengehalt pflanzlicher Nahrungsmittel unterliegt großen Schwankungen, da dieser von den Böden beeinflusst wird. Wer sich streng vegetarisch oder vegan ernährt, sollte daher bewusst pflanzliche selenreiche Nahrungsmittel wie Paranüsse und Pilze in den Speiseplan einbauen. Es ist an vielen Reaktionen im Körper beteiligt, u.a. an der Regulation der Schilddrüsenhormone sowie am antioxidativen Schutzsystem gegen freie Radikale. Selen ist auch Baustein von Spermien und für die Fruchtbarkeit des Mannes notwendig. 

Wo ist Selen enthalten?

Gute Quellen für Selen sind u.a. Fleisch, Fisch und Eier sowie Pilze, Kohl- und Zwiebelgemüse, Linsen, Spargel und Nüsse, insbesondere Paranüsse.

Wie viel Selen brauchen wir?

Der genaue Bedarf ist nicht bekannt. Der Schätzwert für eine angemessene Zufuhr für Erwachsene (25 bis < 51 Jahre) pro Tag nach den D-A-CH-Referenzwerten liegt bei ca. 70 µg Selen (bei Männer) und 60 µg (bei Frauen) – dieser Wert gilt auch für schwangere Frauen. Bei Stillenden liegt der Schätzwert bei 75 µg Selen täglich.

Durchschnittliche tägliche Aufnahmemenge (RDAs) von Selen:[3] von der Geburt bis 6 Monate – 15 mcg* 7 bis 12 Monate – 20 mcg* 1 bs 3 Jahre – 20 mcg 4 bis 8 Jahre – 30 mcg 9 bis 13 Jahre – 40 mcg 14 bis 18 Jahre – 55 mcg 19 bis 50 Jahre – 55 mcg Über 51 Jahre – 55 mcg Stillende und Schwangere – 60 bis 70 mcg

* Adequate Aufnahme (AI) – für Säuglinge von der Geburt bis 12 Monate, hat die FNB einen Aufnahme von Selenium festgesetzt, die mit der Zufuhr von Selenium von gesunden Kindern gegebenen ist, die Brustmilch erhalten.

Zu viel/zu wenig Selen

  • Eine extrem hohe Zufuhr kann zu einer akuten Selenvergiftung führen, die etwa zu Herzversagen, Kammerflimmern bis hin zum Tode führen kann. Eine chronisch erhöhte Zufuhr an Selen verursacht Symptome wie Haarausfall, Verlust der Nägel bzw. Störungen des Nervensystems, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Eine Selen- Überversorgung kann sich bei den Betroffenen durch einen knoblauchartigen Atemgeruch bemerkbar machen. Selenpräparate sollten keinesfalls ohne Rücksprache mit einer Ärztin/einem Arzt eingenommen werden.
  • Ein Selenmangel durch eine zu geringe Zufuhr über die Nahrung ist in Europa eher selten, allerdings bei sehr einseitigen Ernährungsweisen (z.B. schlecht geplanter Veganismus) möglich. Hierzulande sind eher Krankheiten mit einer gestörten Aufnahme des Selens bzw. hohen Selenverlusten Risikofaktor für eine Unterversorgung. Hierzu zählen z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Mukoviszidose, Kurzdarmsyndrom sowie Niereninsuffizienz und chronische Dialyse. Symptome eines Selenmangels sind z.B. Störungen der Muskelfunktion, des Immunsystems und der Spermienbildung. Selenmangel während der Schwangerschaft kann zu einem verringerten Geburtsgewicht führen sowie Präeklampsie und Fehlgeburten verursachen. Die beiden ausgeprägtesten Selenmangelkrankheiten sind die „Keshan“- und „Kashin-Beck“-Krankheit mit Herz- und Gelenkbeschwerden – beide sind allerdings von weiteren Einflussfaktoren abhängig und hierzulande nicht relevant.

Luondu Selen Tropfen 200µg hochdosiert 50ml vegan & flüssig – 100 µg Selenium pro 2 Tropfen I Natriumselenit mit höchster Bioaktivität hergestellt & laborgeprüft in DE

Selen als Nahrungsergänzung

Selen ist in Multivitamin-/Multimineral-Ergänzungsmitteln und als Einzelergänzung – oft als Selenmethionin, oder mit Selen angereicherte Hefe, als auch als Natriumselenit oder Natriumselenat – verfügbar. Der menschliche Körper absorbiert mehr als 90% des Selenmethionins, aber nur etwa 50% des aus Selenit stammenden Selens.[6]

Nur wenige Studien haben bislang die relative Absorption und Bioverfügbarkeit der jeweils unterschiedlichen Formen von Selen verglichen. In einer Studie erhielten während eines Zeitraums von 16 Wochen 10 Gruppen selengesättigter Personen nach dem Zufallsprinzip entweder täglich ein Placebo oder 200 bzw. 600 mcg Selen in Form von Selenmethionin, Natriumselenit bzw. stark selenhaltiger Hefe (wobei schätzungsweise 75% des Selens aus Selenmethionin bestand).[7]

Die Bioverfügbarkeit von Selen auf Basis der Urinausscheidung erwies sich am Größten bei Selenmethionin und am niedrigsten bei Selenit. Allerdings beeinflusste jede Form dieser Ergänzungen nur den Plasmaselenspiegel, jedoch nicht die Glutathion-Peroxidase-Aktivität oder Selenoprotein-P-Konzentration. Das bestätigte, dass die Studienteilnehmer vor Beginn der Einnahme der Selenergänzungen bereits über einen ausreichenden Selenstatus verfügt haben.

Welche Aufgaben hat Selen im Körper?

Selen ist in Form der Aminosäure Seleocystein ein wichtiger Baustein zahlreicher Enzyme und damit beteiligt an vielen zahlreichen wichtigen Stoffwechselprozessen. So hat Selen eine unterstützende Wirkung in folgenden Bereichen:

  • Immunabwehr: Selen wird vom Immunsystem bei der Bildung von Abwehrzellen benötigt.
  • antioxidative Prozesse: Dabei werden zellschädigende Freier Radikale gebunden. Das sind aggressive Sauerstoffverbindungen, die im Körper im Zuge normaler Stoffwechselprozesse sowie beispielsweise durch UV-Strahlung oder Nikotin entstehen.
  • Spermienproduktion
  • Bildung der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Triiodthyorin (T3)
  • Bindung von Schwermetallen im Körper (z.B. Blei, Cadmium, Quecksilber)

Mediziner haben lange vermutet, das Selen zudem vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs schützen könnte. Diese Hypothese wurde jedoch in groß angelegten Studien widerlegt bzw. im Fall der Krebsprävention bisher nicht bestätigt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert