Vitamin D Mangel

Vitamin D gehört zu den Vitaminen, die der Mensch in Verbindung mit Sonnenlicht selbst bilden kann. Es ist essenziell für zahlreiche Körperfunktionen und spielt unter anderem bei der Entwicklung der Knochen und Muskeln sowie bei der Modulation des Immunsystems eine wichtige Rolle. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Wirkungen in Bezug auf Diabetes, Körperfett und Depressionen. Hierzulande bietet die Sonnenstrahlung nur in den Sommermonaten ausreichend Kraft, um den Vitamin D-Bedarf eines Menschen zu stillen. Gerade deshalb leiden viele Menschen unter entsprechenden Mangelerscheinungen.

Vitamin D Mangel – Informationen und Studien zu Vitamin D

Das Thema Vitamin D genießt alle Jahre wieder Hochsaison, wenn der Sommer Einzug hält. Schließlich handelt es sich bei dem Stoff allein deshalb um einen Sonderfall, da ihn der menschliche Körper mit Hilfe von Sonnenlicht selbst herstellen kann, dafür aber nur in minimalen Mengen über die Nahrung zuführt. Vitamin D erfüllt eine Reihe an wichtigen Aufgaben für den Organismus. Allerdings werden diese in der Forschung kontrovers diskutiert. Dasselbe gilt für die Frage der Notwendigkeit beziehungsweise des Sinns von künstlichen Präparaten in der kalten Jahreszeit und ihren Einsatz in der Medizin. Doch welche Rolle spielt der Stoff wirklich, welche Dosis davon braucht der menschliche Organismus und was passiert, wenn ein Vitamin D Mangel vorliegt?

Was ist Vitamin D?

Streng genommen ist Vitamin D gar kein Vitamin im eigentlichen Sinne. Denn bei Vitaminen handelt es sich der Definition nach um Substanzen, die der Körper nicht selbst herstellen kann, sondern über die Nahrung zuführt. Bei Vitamin D dagegen produziert der Körper die Vorstufen selbst (Provitamin 7-Dehydrocholesterol). Einfallendes UV-Licht sorgt dann für eine photochemische Reaktion, in deren Rahmen das Prävitamin D3 entsteht. In weiteren Etappen bildet der Körper Vitamin D3. In der Leber wird dieses in die Vorstufe 25OHD (Calcidiol) umgewandelt, die im Blut zirkuliert und auch in Bluttests nachweisbar ist. Daraus entsteht schließlich – zum Beispiel in den Nieren – das eigentlich aktive Hormon Vitamin D. Insgesamt existieren 5 Formen von Vitamin D:

  • Vitamin D1: Verbindung von Lumisterol und Ergocalciferol (D2)
  • Vitamin D2: Calciferol bzw. Ergocalciferol
  • Vitamin D3: Cholecalciferol
  • Vitamin D4: 22,23-Dihydroergocalciferol
  • Vitamin D5: Sitocalciferol

Ist von Vitamin D im Zusammenhang mit dem menschlichen Organismus die Rede, ist üblicherweise Vitamin D3 damit gemeint – auch in diesem Text. Gemessen wird es anhand des 25OHD-Spiegels im Blut. Erstaunlich ist, in welchem Maße der Körper in der Lage ist, Vitamin D zu produzieren. Nach Angaben der Pharmazeutischen Zeitung genügt bereits eine Viertelstunde Sonnenbestrahlung auf Unterarme, Hände und Gesicht für mehrere Tausend Internationale Einheiten (IE). Allerdings müssen dafür einige Voraussetzungen erfüllt sein. So ist eine Bestrahlung mit mindestens 18mJ/cmUVB notwendig. Das setzt einen Einfallswinkel der Sonnenstrahlen auf die Erde voraus, der steiler als 35 Grad ausfällt. Die beste Zeit dafür in Deutschland ist zwischen 10 und 14 Uhr. Langes Sonnen begünstigt die Aufnahme von Vitamin D nicht und eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von LSF 14 macht sie ganz zunichte. Zu beachten ist außerdem, dass die Fähigkeit des Körpers, Vitamin D zu bilden, im Alter abnimmt. Außerdem sinkt die Versorgung naturgemäß im Winter, wenn die Sonne weniger scheint. Dann tritt besonders häufig ein Vitamin-D-Mangel auf. Vitamin D über die Nahrung aufzunehmen, ist nur stark eingeschränkt möglich. Unter normalen Umständen handelt es sich dabei nur um Mengen von 2 bis 4 Mikrogramm pro Tag. Lebensmittel, die verhältnismäßig viel Vitamin D enthalten, sind sogenannte „Fettfische“. Dazu gehören Lachse, Makrelen und Heringe. In geringerem Maße ist auch in mit Vitamin D angereicherter Margarine, Leber, einigen Pilzen und Eigelb Vitamin D zu finden. Außerdem besteht die Möglichkeit, bei einem Vitamin-D-Mangel Tabletten einzunehmen.

Wozu braucht der Mensch Vitamin D?

Vitamin D hat eine Reihe von Wirkungen im menschlichen Körper:

  • Es stärkt die Knochen und die Muskelkraft. Dadurch beugt es Belastungsbrüchen vor. Bei Kleinkindern sorgt eine zusätzliche Gabe von Vitamin D3 dazu, vor Deformationen oder Knochenerweichungen zu schützen und für ein gesundes Wachstum des Skelettes zu sorgen.
  • Vitamin D hat einen positiven Einfluss auf das Immunsystem, indem es die Bildung von antibakteriellen und antiviralen Proteinen anregt. Außerdem wirkt es sich günstig auf den Verdau von Erregern aus. Eine erhöhte Produktion von Antikörpern sorgt dafür, dass der Körper Krankheiten leichter bekämpfen kann. Inwieweit sich durch viel Vitamin D das Risiko von Infektionen der oberen Atemwege reduzieren lässt, ist derzeit noch umstritten. In dieser Hinsicht liefern verschiedene Studien unterschiedliche Resultate.
  • Umstritten ist auch, ob und wie sich Vitamin D in der medizinischen Praxis zur Vorbeugung von Krebskrankheiten einsetzen lässt. Tatsache ist, dass das Vitamin dazu beiträgt, Krebszellen zu schwächen, und sich günstig auf die Metastasenbildung auswirkt. Studien zu verschiedenen Krebsarten liefern in Zusammenhang mit dem Einsatz von Vitamin D vielversprechende Ergebnisse.
  • Auch die Bildung von blutdruckerhöhenden Botenstoffen reduziert Vitamin D. Außerdem verhindert es, dass sich Blutgefäße entzünden und Schaumzellen ansammeln.
  • Vitamin D reduziert die Gefahr, an Diabetes Typ 1 zu erkranken.
  • Es regt die Bildung der Vorstufe von Serotonin an, das als sogenanntes „Glückshormon“ bei Depressionen und anderen psychischen Krankheiten eine zentrale Rolle spielt.
  • Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass Vitamin D außerdem das Risiko von Multipler Sklerose senkt, ebenso wie das von Demenzerkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen.

Die vielseitige Funktion von Vitamin D ist als solche kaum strittig. Allerdings gibt es viele Bereiche, in denen sich Forscher über die genaue Wirkung des Stoffes im menschlichen Körper noch nicht einig sind und neuere Untersuchungen fortlaufend neue – und zum Teil widersprüchliche – Ergebnisse liefern.



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Welche Dosis wird empfohlen – wann liegt ein Vitamin D Mangel vor?

Grundsätzlich wird eine Versorgung von ca. 75 nmol/l (> 30ng/ml) als 25-Hydroxyvitamin-D-Serumkonzentration empfohlen. Ein Vitamin D Mangel liegt vor, wenn diese Serumkonzentration deutlich unterschritten wird. Dabei existieren folgende Abstufungen:

Art des MangelsVitamin D SpiegelMögliche Beschwerden
Vitamin D Insuffizienz50 bis 75 nmol/l (20 bis 30 ng/ml)Dieser leichte Vitamin D Mangel erzeugt kaum Symptome und stellt zudem in Deutschland in vielen Regionen den Standard dar. Es treten lediglich leichte Erhöhungen der Parathormonwerte (PTH) auf, die die Kalziumkonzentration im Blut erhöhen.
Vitamin D Mangel25 bis 50 nmol/l (10 bis 20 ng/ml)Bei einem ausgeprägten Vitamin D Mangel sind die Parathormonwerte stark erhöht, was eine erhöhte Kalziumfreisetzung ins Blut befördert. Darüber hinaus steigt das Risiko von Osteoporose und muskuläre Probleme.
Schwerer Vitamin D Mangel< 25 nmol/l (<10 ng/ml)Ein schwerer Vitamin D Mangel ist dringend behandlungsbedürftig und bringt vielerlei gesundheitliche Beschwerden wie Osteomalazie (bei Kindern Rachitis), Gefäßverkalkungen durch hohen Calciumgehalt, schwere muskuläre Probleme und auch ein erhöhtes Sterberisiko in Folge von Herz-Kreislauferkrankungen mit sich.

Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D hängt eng mit der Sonnenbestrahlung zusammen. Reicht diese nicht aus, kann der notwendige Bedarf kaum über die Nahrung gedeckt werden. Dann ist die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten notwendig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) setzt dafür aktuell folgende Werte an. 

BevölkerungsgruppeVitamin D bei fehlender endogener Synthese in µg (40 internationale Einheiten) /Tag
Säuglinge (bis 12 Monate)10 (400 I.E.)
Kinder (1 bis weniger als 15 Jahre)20 (800 I.E.)
Jugendliche und Erwachsene (15 bis weniger als 65 Jahre)20 (800 I.E.)
Erwachsene ab 65 Jahren20 (800 I.E.)
Schwangere Frauen20 (800 I.E.)
Stillende20 (800 I.E.)

Was ist bei der Dosierung zu beachten? Wer seinen Vitamin D Bedarf nicht aus der Sonneneinstrahlung oder Ernährung decken kann, hat mit der Supplementierung eine weitere Möglichkeit. Doch wie hoch sollte die Dosis ausfallen, um annehmbare Serumkonzentrationen zu erreichen und trotzdem eine Überdosierung zu verhindern? Verschiedene Studien haben dabei folgende Ergebnisse erbracht:

  1. Eine Dosis von 800 I.E. Vitamin D3 pro Tag reicht nur bei ca. 50% der Menschen, um die gewünschte Serumkonzentration 75 nmol/l Vitamin D zu erreichen. Dosen von 1.600 bis 2.000 I.E. pro Tag sorgten hingegen bei den meisten Versuchspersonen für das Normallevel. 
  2. Selbst bei der täglichen Einnahme von 10.000 I.E. Vitamin D3 zeigten sich keine toxischen Reaktionen der Probanden. Trotzdem wird diese Maximaldosis nicht zur täglichen Einnahme empfohlen, zumal die Gabe in den eher kalten Monaten erfolgte. 

In Bezug auf die Dosierung von Vitamin D lässt sich festhalten, dass Betroffene stets alle wichtigen Parameter beachten sollten. Dazu gehören der aktuelle Serumspiegel im Blut, die Jahreszeit, die eigene Zeit mit Sonnenexposition und auch die Hautfarbe. Je dunkler die Haut, desto langsamer wird Vitamin D durch Sonnenlicht gebildet.

Vitamin D Mangel – Informationen im Überblick

Von rund 60 Prozent der Bevölkerung heißt es, sie hätten einen Vitamin D Mangel. Nach Angaben der DGE handelt es sich dabei allerdings nicht wirklich um einen Mangel. Vielmehr erreicht ein großer Teil der Bevölkerung die optimale Blutkonzentration nicht. Das bedeutet, die betreffenden Personen nutzen das Potenzial von Vitamin D für ihre Gesundheit nur unzureichend, sind aber nicht zwangsläufig von wirklichen Mangelerscheinungen betroffen. Darüber hinaus gibt es jedoch auch Fälle von echtem Vitamin D Mangel. Dieser kann sich, je nach Schwere des Mangels, an unterschiedlichen Symptomen zeigen:

  • Müdigkeit und Konzentrationsprobleme
  • Nervosität
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Depressive Verstimmungen
  • Haarausfall
  • Abnahme von Muskelstärke und -spannung
  • Epileptische Anfälle
  • Herzrhythmusstörungen

Ein Vitamin D Mangel steigert die Gefahr von Osteoporose. Außerdem deuten aktuelle Studien darauf hin, dass eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D das Risiko von Krebserkrankungen und Herzkreislauferkrankungen erhöht. Ebenso in Zusammenhang gebracht mit einem Vitamin D Mangel werden Depressionen, Asthma und Multiple Sklerose sowie Infektionen und Hauterkrankungen. Untersuchungen zeigen, dass zu wenig Vitamin D das Risiko von Frakturbrüchen – zum Beispiel bei sportlicher Betätigung – erhöht. Mögliche Gründe für einen Vitamin D Mangel gibt es viele. Als ein Risikofaktor gilt besonders die Angewohnheit, sich viel in geschlossenen Räumen aufzuhalten und auch in der warmen Jahreszeit zu wenig in die Sonne zu gehen. In Industrieländern ist eine solche Lebensweise weit verbreitet. Im Winter reduziert sich die Versorgung mit Vitamin D naturgemäß. Dies könnte in Zusammenhang mit sogenannten „Winterdepressionen“ stehen. Als Risikogruppen gelten zudem ältere Menschen sowie Bevölkerungsgruppen mit einem erhöhten Bedarf wie Kinder, Schwangere und Stillende. Dabei stellt sich auch hier oft genug die Frage nach der „Henne und dem Ei“. So kommt eine Auswertung von über 400 Studien zu dem Zusammenhang von Vitamin D und der Gesundheit (mit Ausnahme der Knochengesundheit) zu dem Schluss, dass ein Vitamin-D-Mangel in der Regel nicht die Ursache, sondern die Folge von Erkrankungen ist. 

Wirkung von Vitamin D

Wie anfangs bereits angedeutet, ist die Rolle von Vitamin D im menschlichen Körper nicht unumstritten. Noch mehr gilt das für potenzielle Chancen und positive Auswirkungen einer Verabreichung von Vitamin-D-Supplementen. Mittlerweile existieren bereits zahlreiche Studien zur Wirkung von Vitamin D und den Einsatzmöglichkeiten, die sich daraus für die moderne Medizin ergeben. Allerdings sind weiterhin viele Fragen offen, deren Klärung weitere umfangreiche Untersuchungen notwendig macht.

Bedeutung für Knochenwachstum und -dichte

  1. Vitamin D-Mangel begünstigt Aufweichungen und Deformationen Vitamin D spielt eine zentrale Rolle für das gesunde Wachstum des Skeletts. Liegt ein Mangel vor, führt dies dazu, dass zu wenig Kalzium mit der Nahrung aufgenommen wird. Damit wird auch weniger Hydroxylapatit (hartes Knochenmaterial) eingelagert. In der Folge kommt es zu Aufweichungen von Knochen und Deformationen (Rachitis).
  2. Häufung von Deformationen in Kenia durch Vitamin D-Mangel Eine jüngste Studie führte die Häufung solcher Deformationen in einem städtischen Siedlungsgebiet in Kenia auf einen Vitamin-D-Mangel durch schlechte Ernährung zurück. Das zuständige Forschungsteam untersuchte 21 kenianische Kinder im Alter zwischen 3 und 24 Monaten, die allesamt an Rachitis litten. Dabei kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass bei etwa 71 % der Kinder ein drastischer Mangel an 24-Hydroxyvitamin D vorlag. Die Zahlen bestätigen, wie eng ein Vitamin-D-Mangel mit degenerativen Knochenerkrankungen in Verbindung steht.
  3. Vitamin-D-Mangel werdender Mütter erhöht Rachitis-Risiko bei Säuglingen In Deutschland erhalten Säuglinge ab der zweiten Woche für ein Jahr lang 500 I.E. Vitamin D, um einem derartigen Szenario vorzubeugen. Dabei lässt sich auch eine Verbindung zwischen einem Vitamin-D-Mangel bei Müttern und einem solchen bei Kindern feststellen. Hier gilt: Nehmen Mütter zu wenig Vitamin D auf, kommen Säuglinge häufig schon mit zu niedrigen 25OHD-Werten auf die Welt.
  4. Mangel an Vitamin D begünstigt Knochenbrüche Im späteren Alter kann ein Vitamin-D-Mangel die Gefahr von Ermüdungsbrüchen erhöhen. Das belegen zwei Studien bei Armeerekruten. So ergab eine Untersuchung bei weiblichen Rekruten, dass Frauen, bei denen im Durchschnitt eine 250HD-Konzentration von 35 nmol/L gemessen wurde, ein zweimal so hohes Risiko einer Fraktur hatten als Mitstreiterinnen mit einer Konzentration von 125 nmol/L. Ähnliche Ergebnisse verzeichnete eine Studie bei finnischen Militärrekruten. Auch hier war die Gefahr von Knochenbrüchen bei Personen mit einem Vitamin-D-Mangel deutlich erhöht. 
  5. Einfluss von Vitamin D auf Knochendichte ist noch unklar Ob die Gabe von Vitamin D die Knochendichte erhöhen kann, ist umstritten. So zeigt zwar eine Meta-Analyse von 9 klinischen Studien, dass die Verabreichung von Vitamin D3 und Calcium einen solchen Effekt bei gesunden Männern hat. Allerdings steht hier die Frage im Raum, ob das Calcium in diesem Zusammenhang nicht eine größere Rolle spielt.
  6. Vitamin D und altersbedingte Knochenerkrankungen Bei älteren Menschen – deren Körper in der Regel weniger gut Vitamin D aufnehmen kann – führt ein Vitamin-D-Mangel zu Osteoporose, Knochenabbau und Knochenerweichung. Um das Frakturrisiko zu senken, können hohe Gaben von Vitamin-D zusammen mit Calcium verabreicht werden. Die Mengen, die dabei derzeit zur Anwendung kommen, könnten allerdings noch zu niedrig sein, um eine signifikante Wirkung zu zeigen, so einige Stimmen aus der Forschung. Um darüber Aufschluss zu geben und vielleicht mit einer höheren Dosis noch bessere Ergebnisse zu erzielen, sind weitere Untersuchungen in der Zukunft notwendig.

Vitamin D und das Immunsystem

Vitamin D wirkt sowohl auf das angeborene (unspezifische) Immunsystem als auch auf das adaptive (erworbene) Immunsystem. Im ersten Fall regt es die Bildung von Abwehrproteinen an, die effizient gegen Erreger (Bakterien und Viren) vorgehen. Außerdem stimuliert es die sogenannte Autophagie in den Fresszellen. Dabei werden Erreger wie Bakterien verdaut.  Das adaptive Immunsystem umfasst die T-Leukozyten und B-Leukozyten. Vitamin D wirkt sich positiv auf die Vermehrung von antientzündlichen TH2 Helferzellen aus, ebenso wie auf die Freisetzung entzündungshemmender Botenstoffe. 

  1. Vitamin D senkt eventuell das Infektionsrisiko Dass sich durch die Gabe von Vitamin D die Anfälligkeit gegenüber Infektionen senken lässt, zeigen diverse medizinische Studien. So kam eine Meta-Analyse von 2013 nach der Auswertung von 11 klinischen Studien zu dem Schluss, dass die Einnahme von Vitamin D das Risiko, an Infektionen der oberen Atemwege zu erkranken, deutlich verringert – bis hin zu 50 Prozent.(21) Auch eine Meta-Analyse von Studien mit an Hepatitis-C Erkrankten belegt beachtliche Resultate der Verabreichung von Vitamin D3 – wird diese zusätzlich zu einer zielgerichteten Therapie vorgenommen. 
  2. Gabe von Vitamin D anscheinend zur Grippe-Prävention geeignet Eine Studie mit zwei Gruppen von Schulkindern, von denen eine im Zeitraum zwischen Dezember und März regelmäßig Vitamin D erhielt und eine ein Placebo, kam zu dem Ergebnis, dass die Anfälligkeit gegenüber der Grippe in der ersten Gruppe um etwa 40 bis 60 Prozent sank. Diese und ähnliche Untersuchungen gelten als Hinweise dafür, dass sich über die Gabe von Vitamin D das Immunsystem stärken lässt – vor allem bei Personen, deren Vitamin-D-Level zu niedrig ausfällt.
  3. Studienergebnisse sind teils noch widersprüchlich Allerdings gibt es auch Fälle, in denen die Ergebnisse weniger vielversprechend sind. Dazu gehört eine Studie an einer japanischen High-School, die über einen längeren Zeitraum hinweg keine signifikante Auswirkung von Vitamin-D-Supplementen auf die Häufigkeit von Grippeeffekten verzeichnen konnte. Schließlich weisen neuere Veröffentlichungen darauf hin, dass viele Fragen rund um die Verabreichung von Vitamin D zur Stärkung des Immunsystems und seine Auswirkungen noch nicht beantwortet sind.

Vitamin D und das Herz-Kreislauf-System

  1. Vitamin D reduziert Herzbelastung bei Gewichtsreduktion Es existieren jedoch bereits Studien, die von positiven Ergebnissen der Verabreichung von Vitamin-D-Supplements in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen berichten, zum Beispiel bei Übergewichtigen, die gleichzeitig ein Programm zur Gewichtsreduktion absolvierten.
  2. Vitamin D beugt eventuell Arteriosklerose vor Auch in Sachen Gefäßgesundheit lässt sich ein positiver Effekt von Vitamin D nachweisen. Beispielsweise fanden Wissenschaftler heraus, dass ein Vitamin D Mangel die arterielle Steifigkeit erhöht . Hierdurch kommt es vermehrt zu Gefäßablagerungen, was wiederum das Risiko von Arteriosklerose erhöht. In einer Studie aus Washington ließ sich zudem aufzeigen, dass Vitamin D die Entstehung sogenannter Schaumzellen hemmt. Diese unerwünschte Unterart der Fresszellen (Makrophagen) verleibt sich im Blut gerne überschüssiges Cholesterin ein, bevor es sich an den Gefäßwänden ablagert und so für zusätzliche Gefäßplaque sorgt.
  3. Regulierung des Cholesterinspiegels durch Vitamin D Mit Blick auf cholesterin-induzierte Plaqueablagerungen an den Gefäßwänden spielen auch die Cholesterinwerte selbst eine wichtige Rolle. Ein niedriger 25OHD-Spiegel kann hier zu verringerten Werten des gesunden HDL-Cholesterins führen. Da dieses zur Vorbeugung von Ablagerungen schlechten LDL-Cholesterins an den Gefäßwänden unerlässlich ist, führt ein Vitamin-D-Mangel über niedrige HDL-Werte unweigerlich zur vermehrten Plaquebildung in den Gefäßen. Vitamin D kann also nicht nur Arteriosklerose, sondern auch ungesunden Cholesterinwerten vorbeugen, indem es die Werte des gesunden Cholesterins erhöht.

Diverse wissenschaftliche Studien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel beziehungsweise einer niedrigen 25OHD-Blutkonzentration und einem hohen Blutdruck besteht. Mit Letzterem steigt auch das Risiko für schwerwiegende Herzerkrankungen wie Angina, Herzinfarkt und Herzversagen.  Nicht geklärt ist allerdings, ob und vor allem in welchem Rahmen die Verabreichung von Vitamin D dieses Risiko senken kann. Auch steht die Frage im Raum, ob es sich bei den niedrigen 25OHD-Konzentrationen in den vorliegenden Fällen nicht um eine Ursache, sondern vielleicht vielmehr eine Begleiterscheinung handelt.

Vitamin D bei Diabetes und Insulinresistenz

Noch lange nicht ausreichend geklärt ist, welche Rolle Vitamin D bei der Erkrankung an beziehungsweise der Behandlung von Diabetes spielt. Dass es einen Zusammenhang gibt, ist wahrscheinlich. Zurückzuführen ist dieser wohl darauf, dass Vitamin D anregend auf die Glukoseaufnahme wirkt und auch die Produktion antioxidativer Enzyme in der Leber ankurbelt. Außerdem ist Vitamin D überall dort nachgewiesen, wo es um die Insulinproduktion und die Regulation des Glucose-Spiegels geht. Sowohl die Immunzellen als auch die ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse spielen dabei eine wichtige Rolle und auch eine in Bezug auf Diabetes Typ 1 und Typ 2. 

  1. Insulineffizienz wird durch Vitamin D eventuell verbessert Einige klinische Studien berichten von einer Wirkung der Verabreichung von Vitamin-D-Supplementen auf die Insulinsekretion und Insulinsensitivität. In einer randomisierten Studie nahmen fettleibige oder übergewichtige Patienten mit Diabetesvorstufe 4.000 I.E. Vitamin D3 pro Tag ein. Nach 12 Wochen zeigten sich Verbesserungen bei der Insulinsekretion und Insulinsensitivität. Ein interessantes Ergebnis verzeichnete auch eine Untersuchung bei mehr als 10.000 Kleinkindern. Hier bewirkte die Gabe von Vitamin D ein verringertes Risiko, an Diabetes zu erkranken. In einer Studie, an der Frauen mit Insulinresistenz teilnahmen, zeigt die Gabe von 4.000 IE nach 6 Monaten zwar eine Verbesserung der Insulinsensitivität, jedoch keine Wirkung bei der Insulinsekretion. Auch an dieser Stelle weisen kritische Stimmen aber darauf hin, dass noch viel Forschung notwendig ist, besonders zu der Frage, ob sich mit einer regelmäßigen Einnahme von Vitamin D die Häufigkeit von Diabetes senken lässt.
  2. Hormonelles Vitamin D (Calcitriol) wirkt Stress in ß-Zellen der Pankreas entgegen In einem Experiment mit Mäusen konnte gezeigt werden, dass die Gabe von hormonellem Vitamin D (Calcitriol) die verminderte Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse bei Stress in den ß-Zellen durch hohen Blutzucker zum Teil revidieren kann. 
  3. Vitamin D könnte vor Diabetes Typ 1 schützen In einem Versuch mit Mäusen konnten Forscher nachweisen, dass Vitamin D zu einer erhöhten Toleranz zwischen dendritischen Zellen und B-Immunzellen auf der einen und körpereigenen Antigenen auf der anderen Seite führen kann. Somit neigt das Immunsystem weniger dazu, das Gewebe im eigenen Körper anzugreifen. Ein solcher Effekt trägt eventuell dazu bei, Diabetes Typ 1 vorzubeugen. Eine weitere Studie ergab zudem, dass die Gefahr, an Diabetes Typ 1 zu erkranken, um das Dreifache erhöht war, wenn in den ersten Lebensmonaten ein Vitamin D-Mangel vorherrschte.
  4. Tägliche Einnahme von Vitamin D-Supplementierung scheint wirkungsvoller als seltenere große Dosis Zwei weitere Studien zu Vitamin D-Supplementierung und ihre Wirkung auf die Insulinresistenz kamen zu einem verblüffenden Ergebnis. Während die eine Untersuchung bei einer täglichen Gabe von 7.000 I.E. Vitamin D3 an Patienten mit Diabetes Typ 2 nach 8 Wochen zu einer deutlichen Verbesserung von Insulinresistenz, Insulinwerten und dem sogenannte HOMA-IR Index führten, ließen sich die Ergebnisse in einer ähnlichen Studie nicht wiederholen. In dieser Studie wurden 50.000 I.E. Vitamin D3 verabreicht, wobei die Gabe nicht täglich erfolgte. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass eine regelmäßige Einnahme von Vitamin D bessere Auswirkungen hat als große Einzeldosen. Eine andere Erklärung wäre die deutlich geringere monatliche Dosis in der zweiten Studie.

Vitamin D und Krebs

Während der Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Immunsystem innerhalb der medizinischen Forschung schon sehr lange Beachtung findet, rückte das Thema Krebs und Vitamin D erst in den letzten Jahren vermehrt in den wissenschaftlichen Fokus. Ursache und Verstärker dafür waren Studien, die signifikante Zusammenhänge zwischen einem niedrigen 25OHD-Level und einer höheren Sterblichkeitsrate von Krebspatienten erkannten.

  1. Vitamin D hemmt Krebszellenwachstum in verschiedenen Studien Grundsätzlich wirkt Vitamin D auf verschiedene Arten vermutlich auch gegen Krebs. Es hemmt die Zellteilung von Krebszellen und damit ihre Vermehrung, Schwächt die Robustheit von Krebszellen, verringert die Gefahr von Metastasen und behindert ihre Versorgung mit Nahrung. Das Wachstum der Krebszellen wird durch Vitamin D also nachhaltig eingeschränkt und ihre Widerstandfähigkeit (z.B. gegen Antikörper oder Medikamente) herabgesetzt.
  2. Sonnenlicht, Vitamin D und Krebsrisiko Ein durch unzureichende Lichtzufuhr entstehender Vitamin-D-Mangel kann offensichtlich auch das Krebsrisiko erhöhen. Eine der bisher bedeutendsten Studien zu diesem Thema stammt aus den USA. Sie fand heraus, dass das Krebsrisiko in südlichen Regionen der USA und Europas deutlich geringer ist als im Norden. Die Forscher führten die geographischen Unterschiede darauf zurück, dass der Süden deutlich sonnenreicher ist und die im Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlung hier die Vitamin-D-Produktion des Körpers in besonderem Maße stimuliert. Das Studienfazit ist somit ein starker Hinweis auf Vitamin D als krebshemmenden Nährstoff.
  3. Hautkrebs und Vitamin-D-Versorgung durch UV-Strahlung Die UV-Strahlung der Sonne wird immer wieder als Ursache für Hautkrebs genannt. Mit Blick auf Vitamin D kommt UV aber gleichzeitig auch eine präventive Funktion bei Hautkrebs zu. Denn ein gewisses Maß an UV-Strahlung ist sogar nötig, um die Haut durch ausreichende Vitamin-D-Versorgung vor Zellentartungen zu schützen. Eine besondere Empfehlung kommt hier aus dem verhältnismäßig lichtarmen Norwegen. Wissenschaftler aus Oslo fanden nämlich heraus, dass Mittag die beste Tageszeit ist, die körpereigene Vitamin D Produktion durch Sonnenlicht mit minimalem Hautkrebsrisiko anzuregen.
  4. Vitamin D wirkt präventiv gegen Brustkrebs Mittlerweile existiert schon eine ganze Reihe von Veröffentlichungen, die sich mit der Einnahme von Vitamin D bei bestimmten Krebserkrankungen und den Auswirkungen befassen. Die darin getroffenen Aussagen fallen teils sehr unterschiedlich aus. Eine umfangreiche Meta-Analyse verschiedener Untersuchungen zum Thema erkennt jedoch deutliche Hinweise darauf, dass Vitamin D und Kalzium einen vorbeugenden Effekt auf die Erkrankung an Brustkrebs haben.
  5. Auch Darmkrebs lässt sich dank Vitamin D vorbeugen Zum selben Ergebnis kommt eine weitere Meta-Studie zu Darmkrebs.(55) Interessanterweise ließ sich hierbei bislang nur ein Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Präparaten und verringertem Darmkrebsrisiko feststellen, nicht aber zwischen Darmkrebs und Vitamin D aus Lebensmitteln.
  6. Vitamin-D-Mangel und Lungenkrebs Erkennen lässt sich des Weiteren ein Zusammenhang zwischen einem vermehrten Vorkommen von Lungenkrebs und einem Vitamin-D-Mangel. Das als Cholecalciferol bekannte Vitamin D3 scheint diesbezüglich nicht nur gegen Lungenkrebs, sondern auch gegen chronisch entzündliche Lungenerkrankungen wie COPD zu wirken, die oftmals als Vorstufe zum Bronchialkrebs gelten Ferner scheint sich die Überlebensrate von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Anfangsstadium deutlich zu verbessern, wenn eine gezielte Zufuhr von Cholecalciferol erfolgt.
  7. Vitamin D bei Prostatakrebs Bei Prostatakrebs deutet ebenfalls vieles darauf hin, dass Vitamin D einen Einfluss auf die Sterblichkeitsraten der Patienten hat. Anders als bei Brust-, Darm- und Lungenkrebs ließ sich derzeit jedoch noch kein Hinweis darauf finden, dass Vitamin D bei Prostatakrebs auch das Erkrankungsrisiko reduzieren oder den Krankheitsverlauf beeinflussen kann.
  8. Wirkung von Vitamin D bei Krebserkrankung ist umstritten Eine umfangreiche Meta-Analyse der Cochrane Database erkannte keinen Zusammenhang zwischen Einnahme und Erkrankungshäufigkeit, allerdings eine positive Auswirkung auf die Sterblichkeit der Patienten. Für ihre Untersuchungsmethode kritisiert wurde dagegen eine andere Studie, die ein drastisch geringeres Krebsrisiko bei gesunden, postmenopausalen Frauen feststellte, die täglich Vitamin D3 und Calcium einnahmen. Hauptkritikpunkt war hier das angeblich deutlich überdurchschnittliche Krebsrisiko in der Kontrollgruppe.
  9. Vitamin-D-Präparate in der Krebsbehandlung können sinnvoll sein Insgesamt zeigen die Ergebnisse der medizinischen Forschung zu Vitamin D und Krebs, dass sich – bei allen gegenwärtigen Unklarheiten – eine Behandlung mit Vitamin-D-Supplementen für die Zukunft als gangbarer Weg erweisen könnte, um Sterblichkeitsraten von Krebspatienten zu senken oder sogar vorbeugend tätig zu werden.

Muskelkraft und sportliche Leistung

Vitamin D ist auch für Sportler interessant. Denn der Stoff beeinflusst Muskelkraft und Ausdauer positiv. Ein Mangel kann sich negativ auf die sportliche Leistung auswirken, während die Verabreichung von Vitamin D einen positiven Effekt hat und nebenbei das Verletzungsrisiko senkt. Zu diesem Schluss kommen verschiedene medizinische Studien.

  1. Vitamin D unterstützt Muskelerhalt und Muskelaufbau So degenerieren bei einem Vitamin-D-Mangel die schnell kontrahierenden Muskelfasern vom Typ 2 und innerhalb der Muskeln lagert sich Fett ein. Außerdem kommt es zu einer erhöhten Verletzungsanfälligkeit und zu vermehrten Ermüdungsbrüchen. Des Weiteren kamen zwei epidemiologische Studien zu dem Ergebnis, dass sich mit einem höheren 25OHD-Wert auch die Sauerstoffaufnahmefähigkeit verbessert. Im Rahmen von Zellversuchen ließen sich positive Auswirkungen von Vitamin D auf die Muskelfaserdicke beobachten
  2. Vitamin D als leistungssteigernder Nährstoff noch unerforscht Insgesamt herrscht keine Einigkeit darüber, ob die Verabreichung von Vitamin D die sportliche Leistung entscheidend beeinflussen könnte. Jedoch kann ein Mangel an Vitamin D zu vermehrten Frakturbrüchen führen, was sich indirekt auch auf die Leistung der Betreffenden auswirkt.

Vitamin D und Übergewicht

Es gibt unzweifelhaft einen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit oder Übergewicht und einem Vitamin D-Mangel. Es ist jedoch noch nicht klar, wo die Ursache und wo die Wirkung liegt. Somit könnte ein Vitamin D-Mangel durchaus Fettleibigkeit fördern, aber es könnte genauso gut eine Folge des Übergewichts sein. Die fehlende Bewegung fettleibiger Personen an der frischen Luft könnte nämlich eine geringere Sonnendosis auslösen, die wiederum zu einem Vitamin D-Mangel führt. Trotzdem gehen Studien davon aus, dass ein Zusammenhang besteht, der näher untersucht werden muss. 

  1. Vitamin D könnte beim Fettabbau helfen In einer randomisierten Doppelblindstudie wurde 77 fettleibigen Frauen und übergewichtigen Frauen täglich 1.000 I.E. Vitamin D3 gegeben, während die Kontrollgruppe ein Placebo erhielt. Nach 12 Wochen hatten die Teilnehmerinnen der Vitamin D-Gruppe einen Rückgang des Körperfetts um 2,7 Kilogramm zu verzeichnen, während die Kontrollgruppe nur 0,47 Kilogramm abnahm. Es handelte sich dabei jedoch nur um eine Umverteilung im Körper, da Körpergewicht und Körperumfang sich nicht signifikant veränderten.  Trotzdem lässt sich damit ein Zusammenhang zwischen Körperfett und der Versorgung mit Vitamin D herstellen.
  2. Übergewichtige und fettleibige Menschen benötigen mehr Vitamin D Es hat sich mittlerweile in verschiedenen Studien herausgestellt, dass übergewichtige und fettleibige Personen eine höhere Supplementierung mit Vitamin D benötigen, um die empfohlene 25OHD-Konzentration zu erreichen. Fettleibige Personen benötigten häufig die 2-3fache Dosis und übergewichtige Personen immerhin die 1,5fache. 

Depressionen und Vitamin D Mangel

Das Hormon Serotonin ist bekannt dafür, die Entstehung von Glücksgefühlen zu stimulieren und schmerzhemmend, motivationssteigernd sowie entspannend zu wirken. Damit kommt dem Hormon eine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit psychischen Befindlichkeiten und Erkrankungen wie Depressionen zu. Vitamin D ist in diesem Zusammenhang unerlässlich für die körpereigene Produktion eines wichtigen Enzyms, das eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung der Aminosäure Tryptophan in die Serotoninvorstufe 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) spielt. Das Enzym ist zentraler Ausgangspunkt für Studien, die sich auf mögliche Wechselwirkungen von Vitamin D und Depressionen beziehungsweise anderen psychischen Erkrankungen konzentrieren. 

  1. Vitamin D reduziert Risiko, an Depressionen zu erkranken So fand eine finnische Studie deutliche Anzeichen dafür, dass das Risiko an einer Depression zu erkranken, mit einem höheren 25OHD-Level sinkt. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine Untersuchung in Australien, die sich auf das Risiko des Auftretens depressiver Symptome nach einer Schwangerschaft konzentrierte.
  2. Bestehende Depressionen durch Vitamin-D-Präparate behandelbar Hoffnung für die Behandlung schwerer Depressionen geben zwei weitere, unabhängig voneinander durchgeführte klinische Studien. In beiden Fällen besserten sich die Symptome von Patienten im Anschluss an die Verabreichung von Vitamin D. Allerdings stehen vertiefende Forschungen zu Depressionen und Vitamin D beziehungsweise der Behandlung psychischer Erkrankungen mit Vitamin-D-Supplementen noch aus.
  3. Vitamin D und schwangerschaftsbedingte Depressionen Der Zusammenhang zwischen Schwangerschaftskomplikationen und Vitamin-D-Mangel ist schon seit längerem Gegenstand der Forschung. Insbesondere Depressionen in der Frühschwangerschaft scheinen gehäuft bei niedrigen 25OHD-Werten aufzutreten. Doch auch Wochenbettdepressionen nach der Geburt stehen offenbar mit einem schwangerschaftsinternen Mangel an Vitamin D in Verbindung.

Gehirnleistung und Vitamin D

Vitamin D hält nicht nur den Körper fit, es ist auch mitverantwortlich für die geistige Leistungsfähigkeit, gerade im Alter. Das belegt zum Beispiel eine chinesische Untersuchung von kognitiven Defiziten bei Senioren. Doch auch in früheren Lebensphasen spielt Vitamin D eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Gehirns.

  1. Vitamin D stimuliert die kindliche Gehirnentwicklung Der Einfluss von Vitamin D auf das menschliche Gehirn beginnt schon vor der Geburt. Eine australische Studie zeigte diesbezüglich eine möglicherweise äußerst bedeutsame Rolle des Vitamins in der Entstehung und Ausbildung primärer Gehirnfunktionen von Föten auf. Die beteiligten Wissenschaftler vermuten, dass der stimulierende Effekt von Vitamin D auf gehirneigene Entwicklungsprozesse auch in der frühkindlichen Phase weiter anhält und somit direkt an der Ausprägung komplexer Denkmuster bei Kleinkindern beteiligt ist.
  2. Erhalt der Gehirnfunktion im Erwachsenenalter durch Vitamin D Im Erwachsenenalter übernimmt Vitamin D im Gehirn dann eine erhaltende Funktion. Forscher bringen diesbezüglich sowohl synaptische Abläufe als auch die Signalleitung von Neurotransmittern mit einem ausgeglichenen Vitamin-D-Spiegel des Körpers in Verbindung.(83)Neben dem Erhalt der Gehirnfunktion betonen Experten darüber hinaus die Schutzfunktion des Vitamins gegenüber Erkrankungen des Gehirns sowie der Psyche. Gleichzeitig wird in der Fachliteratur zum Thema immer wieder betont, dass dringend weiterführende Forschungen zu diesem Thema von Nöten sind.
  3. Vitamin-D-Mangel begünstigt psychische Störungen Wie schwerwiegend ein Mangel an Vitamin D für die mentale Gesundheit sein kann, zeigten US-amerikanische Wissenschaftler auf. So stellten Wissenschaftler fest, dass eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung als potentielle Ursache für kognitive Störungen in Frage kommt. Neben einem Verlust der Wahrnehmungs- und Sprachfähigkeit sei auch ein erhöhtes Risiko auf schwere psychische Erkrankungen wie Anhedonie und Schizophrenie nicht auszuschließen. Selbst sozialkommunikative Störungen und anti-soziale Verhaltensweisen wurden von den Experten mit einem bestehenden Vitamin-D-Mangel in Verbindung gebracht.
  4. Vitamin-D-Mangel als Auslöser von Psychosen Bislang gibt es nur wenige Studien mit weiterführenden Informationen dazu, inwiefern ein Mangel an Vitamin D schon zu Beginn einer psychischen Erkrankung vorhanden ist. Eine britische Kontrollstudie gilt hier als Vorreiter, denn sie verglich erstmals die Vitamin-D-Werte von Patienten, die eine beginnende Psychose aufwiesen, mit den Werten einer gesunden Kontrollgruppe. Dabei waren die Werte der Patientengruppe deutlich niedriger als die der Kontrollgruppe, was die Vermutung bestätigt, dass Vitamin-D-Mangel tatsächlich als Urheber von Psychosen in Frage kommt.
  5. Vitamin D und der Abbau von Gehirnfunktionen im Alter Sowohl das Risiko von Parkinson als auch das von Demenz sinkt mit hohen 25OHD-Werten, und zwar signifikant. Dabei ist noch unbekannt, in welcher Art genau sich ein Vitamin-D-Mangel beispielsweise auf das alternde Gedächtnis auswirkt. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, dass sich viele ältere Menschen nur wenig im Freien aufhalten – ein Mit Grund dafür, dass sie häufig einen solchen Mangel entwickeln.

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